Die Ausbildung zur Trageberaterin habe ich 2012-2013 bei der ClauWi Trageschule absolviert. Seitdem bilde ich mich regelmäßig auf dem Gebiet fort, und verfolge aktuelle Entwicklungen und Trends. Es war und ist mir sehr wichtig, herstellerunabhängig zu lernen, zu arbeiten und zu beraten. Mein erster Sohn hat mich zum Tragen gebracht, mir gezeigt, dass Tragen mehr ist als nur „Babybeförderung“. Tragen ist für mich Nähe, Hände frei haben, aber auch körperliche Entlastung (ein gut gebundenes Tragetuch habe ich als deutlich rückenschonender empfunden als den schweren Kinderwagen über Stufen und Hindernisse in der Stadt zu bugsieren). Mein zweiter Sohn hat mir gezeigt, dass es durchaus einen Unterschied macht, wie ein Kind getragen wird, und dass Kinder bereits von Geburt an dazu eine eigene Meinung haben und äußern können.
In den Beratungen macht es mir große Freude, mit den Tragepaaren auf die Suche nach der für sie besten Tragevariante zu gehen. Eltern sowie Kinder bringen ihre Geschichte, ihre Präferenzen und Vorlieben mit. Daher gibt es für mich auch nicht die eine, „perfekte“ Trage oder die eine, „richtige“ Trageweise. Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis, wenn ich ein Tragepaar auf diesem Weg begleiten und den Eltern den Alltag ein Stück erleichtern kann.
Eltern mit Behinderungen oder Einschränkungen zu begleiten ist mir ein besonderes Anliegen. Persönlich habe ich das Tragen als Erleichterung in meiner eigenen Elternschaft, die durch eine rheumatische Erkrankung von körperlichen Einschränkungen begleitet war, erlebt. Bei der Begleitung von Eltern mit körperlichen Besonderheiten ist meine Erfahrung, dass diese in der Regel einen besonders guten Überblick über ihre Fähigkeiten und Ressourcen haben. Um diese optimal zu nutzen, kann ich sie mit dem entsprechenden fachlichen Tragewissen unterstützen.